Es gibt für die Produkte von Apple über 100.000 Applikationen, sogenannte Apps, zum größten Teil als kostenpflichtiger Download. Apple und andere Produzenten dieser Apps verdienen damit ein gutes Geld. Das Ipad soll den Markt revolutionieren – Zeitungen online, der neueste Trend auf großem Display. Möchten Sie also den Stern auf Ihrem Ipad online lesen? Laden Sie die Applikation auf Ihr Gerät, wundern Sie sich aber bitte nicht, wenn Sie dort mal etwas zu sehen bekommen oder nicht.
Ohne Ankündigung hat Apple sämtliche Stern Inhalte gelöscht, aufgrund einer Bildergalerie mit Bikinimädchen. „No nipples“ argumetiert Apple mit der Begründung massiver Proteste prüder amerikanischer Eltern. Aber Apples Zensur setzt auch an ganz anderen Stellen an. Dass ein deutscher Entwickler mit „Me so holy“ im vergangenen Jahr eine E-Postkarten-App anbieten wollte, mit der man sein eigenes Konterfei in ein Heiligenbild eingefügt verschicken konnte, war Apple zu blasphemisch. Wenn etwa Telefonie-Apps entfernt werden, soll dies die Interessen der Mobilfunkbetreiber, mit denen Apple Verträge hält, schützen und Apples Geschäftsinteressen wahren. Viele Verleger fürchten nun einen Eingriff in ihre Artikelwelt. Wann wird der erste Beitrag aus politischen Gründen gelöscht? Es ist nur eine Frage der Zeit.
Der Beginn einer gefürchteten Gedankenzensur?