Dienstag, 20.04.10
Die Bohrinsel „Deepwater Horizion“ von British Petrol gerät im Golf von Mexiko nach einer Explosion in Brand. Die Platfform soll die beste Technik der Welt gehabt haben und nicht explodieren können.
Donnerstag, 22.04.10
Die Ölplattform versinkt. 2 Millionen Rohöl und Diesel die auf der Bohrinsel lagern, fliessen direkt ins Meer. Ein 1,6 km breiter und 8 km langer Ölfilm breitet sich aus. Experten erkären, dass im schlimmsten Fall 1,2 Millionen Liter Öl täglich austreten könnten.
Freitag, 23.04.10
Küstenwache und BP erklären, dass kein Öl austrete, da sich die Betonreste wie ein gigantischer Propfen auf das Ölloch im Meeresgrund gesenkt haben. Außerdem soll ein automatisches Verschlusssystem den Austritt verhindern. Trotzdem lagern noch weitere 2,5 Millionen Liter Diesel in der gesunkenen Plattform.
Samstag 24.04.10
Headline Tagesschau „Gefahr einer Ölpest im Golf von Mexiko geringer als befürchtet“. Eine Ladenbesitzerin in Louisiana spricht von einer Katastrophe für die Industrie und die Fischer. Über die massiven Umweltverschmutzungen verliert sie kein Wort.
Sonntag, 25.04.10
Es treten größere Mengen Rohöl an der Unglückstelle aus. An mindestens zwei Stellen gelange Öl ins Meer, sagt ein Sprecher der US-Küstenwache: Zum einen am letzten Bohrloch der versunkenen Plattform, zum anderen aus einem Leck in einer Rohrverbindung. Etwa 160.000 Liter gelangen so pro Tag ins Meer. Der Ölfilm ist bereits 16 km breit.
Montag, 26.04.10
1500 Quadratkilometer ist der Ölteppich bereits angewachsen. Vier ferngesteuerte Unterwasserroboter sollen nun in 1500 Metern Tiefe Ölfluss zum Stillstand bringen. BP erwägt indes „Entlastungsbohrungen“. Eine DD3 Plattform soll an einer anderen Stelle die Ölquelle anbohren und den Zufluss zu dem bisherigen Bohrloch zu verstopfen. Doch diese Bohrung kann monatelang dauern.
Dienstag, 27.04.10
Headline Tagesschau „Zeit, sich ernste Sorgen zu machen“. Der Ölteppich hat nun bereits ein Ausmaß von 4600 Quadratkilometern. Die ersten Wale sind von der Öllache umzingelt. Der Versuch mit den Unterwasserrobotern ist gescheitert. „Wir sind ratlos und wissen nicht, wie wir das Leck stopfen sollen“, gibt Amerikas führender Öl-Experte McCormack zu. BP lässt zwischenzeitlich gleich zwei Ersatzbohrinseln zur Unglücksstelle schleppen.
Donnerstag, 29.05.10
Zum ersten Mal ist die Ölflut am Golf von Mexiko die Top-Meldung aller großen US-Zeitungen und Nachrichtensender. Die Ölfläche ist nun 5500 quadratkilometer groß, größer als Jamaica. Am Ort des Unglücks ist ein weiteres Leck entdeckt. Mittlerweile fließt das Rohöl aus drei Öffnungen ungehindert ins Meer. Die US-Meeresschutzbehörde NOAA schätzt, dass täglich nahezu 800.000 Liter Öl auslaufen. Die Küstenwacht beginnt nun damit, das ausgelaufene Öl abzufackeln und startet somit eine zweite erhebliche Umweltverschmutzung in der Luft. Das sei eine neue Dimension des Öl-Problems, räumte Amerikas oberste Küstenwächterin Mary Landry ein – die sich gestern noch strikt geweigert hatte, den Begriff „Katastrophe“ in den Mund zu nehmen. 700.000 Liter pro Tag und damit eine fünffach größere Menge als ursprügnlich geschätzt verseuchen nun die Umgebung. Das Bohrloch leckt weiter – und zwar voraussichtlich noch ein Vierteljahr lang, bis es endgültig versiegelt ist. Rund 100.000 Liter Chemikalien sprühen die Ölbekämpfer aus ihren C130-Transportflugzeugen Tag für Tag auf die Meeresoberfläche um das Öl zu binden und verursachen damit eine dritte erhebliche Umweltverschmutzung.
Freitag, 30.04.10
Der Ölteppich erreicht das Mündungsdelta des Mississippi und die Küste von Louisiana. Der US-Präsident weist sicherheitshalber schon einmal daraufhin, dass BP für alle Kosten der Katastrophenbekämpfung aufkommen müsse. Noch im letzten Jahr zog der Konzern in den USA gegen eine Verschärfung der Sicherheitsvorschriften zu Felde. Und so fehlte nach Informationen des Fernsehsenders ABC auf der „Deepwater Horizon“-Plattform ein entscheidender Notschalter. „Deepwater Horizon“ war demnach nicht mit einem ferngesteuerten Kontrollsystem ausgerüstet, mit dessen Hilfe man das Bohrloch hätte verschließen können. Dieses Notsystem ist auf vielen Plattformen weltweit Standard. Aber nicht in den USA. Weil es dort schlicht nicht vorgeschrieben ist. BP-Firmenchef Tony Hayward sagte, sein Konzern übernehme die volle Verantwortung und werde die Folgen des Öl-Teppichs beseitigen. 190 Kilometer ist der Ölteppich inzwischen lang. „Ist das Obamas Katrina?“ Erst vor gut einem Monat hatte US-Präsident Obama angekündigt, umstrittene Öl- und Gasbohrungen vor den US-Küsten wieder zuzulassen. Neue Technologien würden dafür sorgen, die Belastungen durch die Ölförderung zu verringern, versprach Obama.
Samstag, 01.05.10
Der Ölteppich ist nun 210 mal 112 Kilometer groß. Florida, Alabama und Missisippi rufen den Notstand aus. Inzwischen ist bekannt, dass BP bewusst gespart hat: Am Verschlusssystem ließen sie kein Rückventil einbauen, weil dies eine halbe Million Dollar gekostet hätte. Inzwischen wird es für möglich gehalten, dass das Ausmaß der Tankerkatastrophe der „Exxon Valdez“ übertroffen werden könnte. 1989 flossen im Prinz-William-Sund in Alaska 42 Millionen Liter Öl ins Meer. Im Golf von Mexiko könnte dieses Ausmaß in etwa drei Monaten erreicht sein. Die US-Ratingagentur Fitch bezifferte den wirtschaftlichen Schaden auf zwei bis drei Milliarden Dollar (1,5 bis 2,2 Milliarden Euro).
Die Dispersionsflüssigkeit, die dort unten in 1500m Tiefe verteilt werden soll, führt dazu dass die Ölbläschen sich verkleinern. Man hofft, dass sie dazu ZU klein werden um an die Oberfläche zu steigen. Sie würden im „Idealfall“ auf den Meeresboden sinken.
Folgen:
Es entsteht eine Asphaltschicht, die alles unter sich erstickt. Experten gehen davon aus, dass in etwa 35 Jahren die ersten Krebse und Kleintiere auf dieser Asphaltschicht Nahrung finden könnten, diese würde dann von Fischen gefressen und stark Krebsverseucht auf den Tellern der Menschen landen.
Was natürlich das einzige Problem dabei ist.
Das hier eines der letzten und einzigartigsten Riffe des Planeten vor der Auslöschung steht, wird kaum erwähnt.